Milbenallergie
Auslöser einer Hausstaubmilbenallergie sind Hausstaubmilben und deren Kot. Hausstaubmilben gehören zu den wichtigsten Allergieauslösern. Charakteristisch für eine Milbenallergie ist, dass sie ganzjährig allergische Beschwerden verursacht. Hausstaubmilben kommen fast überall dort vor, wo Menschen leben. Mit bloßem Auge lassen sie sich nicht erkennen. Sie sind kleine, achtbeinige Spinnentierchen von 0,2-0,4 mm Größe. Sie leben bei Temperaturen von 15-32 Grad Celsius und benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70-80%. Hausstaubmilben sind ein natürlicher Teil des Ökosystems "Wohnung". Ihr Vorkommen hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun und sie übertragen auch keine Krankheiten. Die Lebensdauer dieser winzigen Lebewesen liegt bei zwei bis vier Monaten. In dieser Zeit produzieren sie das 200fache ihres Eigengewichtes an allergenhaltigen Milbenkot.
Wo leben Hausstaubmilben?
In der Wohnung finden wir Milben überall dort, wo sie die notwendige Feuchtigkeit, Wärme, Dunkelheit und Nahrung finden. Milben ernähren sich von Hautschuppen. Ein erwachsener Mensch verliert pro Tag etwa 1,5g Hautschuppen. Hiervon können sich etwa 100.000 Milben ernähren. Ideale Lebensbedingungen finden die Milben im Bett. Milben und Kot reichern sich vor allem im Kissen, in der Bettdecke und in der Matratze an. Sie gelangen aber auch in den Hausstaub und werden so auf Teppichen, Böden, Vorhängen und Sofas verteilt. Bei jeder Bewegung, die wir machen, wird der Staub aufgewirbelt. Besonders Staubsaugen steigert die Allergenbelastung der Raumluft, da die Kotpartikel so klein sind, dass sie durch den Abluftfilter wieder in den Raum hinausgeblasen werden. Besonders gut können sich Milben in langflorigen Teppichen verstecken. Diese bieten Milben einen hervorragenden Schutz und gute Überlebenschancen, da sie sich an den Fasern festkrallen können und so kaum vom Staubsauger erfasst werden.
Mit Beginn der wärmeren und feuchten Witterung im Frühsommer fangen die Milben an, sich zu vermehren. Die höchste Populationszahl erreichen sie im Hochsommer und den ersten Herbstmonaten. Im Herbst, mit dem Beginn der Heizperiode, sterben die meisten Hausstaubmilben aufgrund der abnehmenden Luftfeuchtigkeit ab. Trotzdem erreichen die Beschwerden eines Milbenallergikers gerade zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt. Nun hat sich eine maximale Menge Milbenkot angereichert, der zerfällt und mit den getrockneten Milbenpartikeln durch die Heizungsluft in der Wohnung verteilt wird. Werden diese an sich harmlosen Stoffe von einem Milbenallergiker eingeatmet bzw. gelangen auf seine Schleimhäute können allergische Symptome ausgelöst werden.
Wann ist Milbenallergie-Hochsaison?
Die Symptome der Hausstaubmilbenallergie sind vergleichbar mit denen einer Erkältung: Die Nase ist häufig verstopft, kribbelt oder läuft, es kommt mitunter zu heftigen Niesanfällen. Häufig sind auch die Augen betroffen, typische Symptome sind Jucken und Rötung. Bei einer fortgeschrittenen Allergie reagieren sogar die tieferen Atemwege, was sich durch erschwertes Atmen und Husten bemerkbar macht. Bei einer Hausstaubmilbenallergie kommen oft noch allergische Reaktionen an der Haut hinzu, wie Ausschlag und quälender Juckreiz. Müdigkeit und Konzentrationsprobleme tagsüber sind ebenfalls typisch und sind eine Folge des gestörten Schlafs.
Hausstaubmilbenallergiker leiden nicht saisonal (wie Pollenallergiker), sondern tageszeitlich bedingt: Am schlimmsten sind die Symptome nachts und morgens nach dem Aufstehen, da im Bettzeug besonders viel Milbenkot enthalten ist und somit der Kontakt mit den allergieauslösenden Substanzen über eine längere Zeit sehr intensiv ist. Ein erholsamer Schlaf ist kaum mehr möglich, viele Betroffene fühlen sich morgens wie gerädert und sind auch tagsüber weniger leistungsfähig. Auch beim Bettenmachen treten die Symptome verstärkt auf, weil der Milbenkot entsprechend aufgewirbelt und eingeatmet wird.